Teilprojekt A02
Kortico-Basalganglionäre Mechanismen zu Kontrolle präpotenten Verhaltens

Dr. Tino Zähle

Prof. Dr. Emrah Düzel

Prof. Dr. Hans-Jochen Heinze
Bei Patienten, die unter Zwangserkrankungen oder Sucht leiden, kommt es zu einer fehlgesteuerten übermäßigen Ausprägung von habituellen Verhalten zu Ungunsten zielorientierten Handelns. Der Erfolg und potentielle Nebenwirkungen der Tiefen Hirnstimulation (THS) des Nucleus subthalamicus (STN) sowie des Nucleus accumbens (Nacc) in der Behandlung dieser Erkrankungen ist uneindeutig und im Einzelfall schlecht vorhersagbar. Dies liegt vor allem daran, dass die zugrundeliegenden physiologischen Mechanismen und Auswirkungen der THS auf Prozesse der Handlungssteuerung bisher nur unvollständig verstanden sind.
Das vorliegende Projekt untersucht die spezifische Rolle des STN und des Nacc für habituelles – und zielorientiertes Handeln. Hierzu werden elektrische Potentiale direkt aus dem STN bei Parkinson Patienten, als auch aus dem Nacc von Patienten mit einem beeinträchtigten Impulskontroll-Netzwerk (OCD, Sucht) und von Patienten mit intakter Impulskontrolle (Epilepsie) abgeleitet und verglichen.

Ein Schrittmacher fürs Gehirn: Der Stimulator sendet über Kabel, die unter der Haut verlaufen, ständig Signale an die Nervenzellen, um ihre Aktivität zu regulieren.